Künstlich reprogrammierte Stammzellen

Künstlich reprogrammierte Stammzellen

Aufgrund von ethischen Erwägungen war es bisher immer ein Problem embryonale Stammzellen für wissenschaftliche Forschung einzusetzen. Mittlerweile gibt es jedoch vielversprechende andere Verfahren.

Um nicht auf embryonale Stammzellen zurückgreifen zu müssen, wurden Versuche unternommen, aus normalen Körperzellen Stammzellen zu gewinnen. Dies wird mittlerweile auch erfolgreich gemacht. Hierzu werden die normalen Körperzellen in gewisser Weise umprogrammiert. Damit dies gelingt, müssen vier zentrale, ruhende Entwicklungsgene in den Zellen aktiviert werden. Dies führt dann dazu, dass die Zelle in einen ähnlichen Zustand wie den der embryonalen Stammzellen versetzt wird. Diese Zellen heißen dann induzierte pluripotente Stammzellen (iPS).

Das Verfahren das hierzu angewendet wird besteht darin, Viren in die Zelle einzuschleusen, die die gewünschten Änderungen in der DNA vornehmen. Ein großes Problem war bisher allerdings, dass es nicht gelang, dass die Viren nur die gewünschten Änderungen vornahmen. So wie es bei Viren üblich ist, bauen sie auch noch ihren eigenen „Code“ ein. In dem Fall der bisherigen Versuche handelte es sich um einen der Krebs verursacht hat. Nun ist es Wissenschaftlern jedoch gelungen mit harmlose Adenoviren die Änderungen vorzunehmen. Bei den Genänderungen handelt es sich bei den klassischen Versuchen um die Gene Oct4, Sox2, c-Myc und Klf4. c-Myc verursacht nachweislich Krebs. Bei aktuelleren Versuchen gelang es aus den iPS-Zellen das c-Myc Gen wieder zu entfernen, bevor die Zellen zur Gentherapie eingesetzt wurden. Dies ist jedoch umständlich. Bei dem Verfahren mit den Adenoviren treten die Krebsrisiken nicht auf. Nachteil ist hierbei jedoch, dass der Effizienzgrad der Reprogrammierung der Körperzellen geringer ist. Zumindest gibt das Verfahren neue Hoffnungen.
Bildquelle: Thinkstock, iStock, 459152489, SergeyNivens

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